Mit 100 cc auf den Monte Grappa?

Die etwas andere Motorradtour.

Lange schon planten Hans (Gilera 125 Touring), Ossi (Moto Morini Corsaro), Leo (Moto Morini Corsaro Veloce) und ich (Laverda 100 Sport) eine Tour mit unseren kleinen Italienern.

Nachdem wir schon lange hier bei uns das Umland kleine Ausfahrten gemacht hatten, war diesmal der Monte Grappa mit Umland das Ziel.
Oder anders ausgedrückt, die kleinen hatten Heimweh das wir somit zu kurieren versuchten!
Oder die großen dicken Fahrer hatten Fernweh nach Pizza und Vino Rosso, kommt drauf an wie man es sieht.

Also wurden letzten Donnerstag die "Maschinen" auf den Hänger geladen und ab ging es nach Crespano del Grappa. Schon unterwegs bekamen wir viele bewundernde (neidische!) Blicke von älteren Italienern und so manches Kaufangebot für unsere Bellas auf dem Hänger.

Nach dem einchecken im Hotel ging es dann erst mal zu Maurizio (Moto Restaurante in Valle San Liberale, Pompone Club).

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Mit weltklasse Risotto con Fungi und Salsizia vom Grill nebst Vino Rosso
konnte also unser Wochenende beginnen.

Am nächsten Morgen ging es dann erst mal nach Bassano del Grappa
auf eine Cappuccino am Marktplatz. Eigentlich darf man gar nicht bis zum Platz fahren, aber mit den lautstarken Italienern (man beachte meinen Auspuff!) hat dann nicht mal die anwesende Polizia etwas dagegen dass wir auf den Platz fuhren und dort parkten. Versucht das mal mit einen Bike aus Japan!

Anschließend ging es erst mal zum Tanken und dort war dann auch schon das erste Problem. Die Gilera hatte oben an einen Schweißnaht des Tanks einen kleinen Riss und entließ den teuren Sprit erst mal wieder auf die Straße.

Also wurde die Gilera zur Ader gelassen, da die kleinen ja so gut wie keinen Spritverbrauch haben (soviel zu Ozon und CO2 Ausstoß) reicht auch ein halbvoller Tank für einen schönen Tag.

Weiter ging es nach Marostica und dann über die angrenzenden Hügel nach Laverda zum Pflichtfoto.

In Breganze wurde dann wieder halt gemacht. Noch ein paar Pflichtfotos!


Der erste Tag neigte sich dann auch schon dem Ende zu, also zurück zum Hotel und den lauen Abend bei leckeren Speisen und Wein ausklingen lassen.


Am nächsten Morgen ging es dann erst mal per Auto zum Weinkauf nach Breganze und ab Mittag sollte dann der Monte Grappa in Angriff genommen werden.
Hans entschied sich nicht mit der „schwachen“ Gilera Touring sondern mit der Ersatzmaschine Moto Guzzi Stornello 160 den Monte Grappa anzugehen. Die Stornello hatten wir als Ersatz dabei falls eine Maschine vorzeitig schlapp macht. Eine schlechte Entscheidung, da leider die Stornello nach ¼ der Stecke ausging und nicht mehr anspringen wollte. Auch die Fehlersuche brachte kein Ergebnis also musste Hans zurückrollen und wir fuhren zu dritt weiter. Zuhause stellte sich heraus dass 2 Zylinderstehbolzen abgerissen waren und der Zylinderkopf abgehoben wurde.

Wir wählten die kleine enge aber leider auch sehr steile Nebenstrecke von Valle San Liberale auf den Monte, was zur Folge hatte dass an den steilsten Stellen die 6 PS meiner Laverda 100 nicht mehr reichten. Ich musste etwas mit den Füßen nachhelfen!

Zwei Pausen waren nötig damit die kleinen 4-Takt Motörchen nicht überhitzten, aber dann nach ca. einer Stunde waren wir am Gipfel (auch der Gefühle)

Wie so oft an diesen Tagen waren wir sofort der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit bei Italienern älteren Baujahres. Obgleich wir Ihnen klar zu machen versuchten dass wir wenig italienisch verstehen, durften wir immer wieder Geschichten aus den 50er und 60er Jahren lauschen.

Am Abend wurde dann die Stornello mit dem Hänger geholt, und wir feierten den Tag mit Pizza im „Buranello“ einer Pizzeria bei der Biker mit schönen italienschen Maschinen 10% Rabatt bekommen.


Nächstes Jahr wird es wieder eine Ausfahrt geben, vielleicht Umrundung des Gardasees und Monte Tomba! Wir werden sehen.
Wenn einer von euch auch so kleine Italiener hat, darf er gerne mitkommen, je mehr desto besser.